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Goldmarkt

Goldmarkt

Goldmarkt-gold-wird-rund-um-die-uhr-gehandelt-weltweit Unter dem Begriff Goldmarkt fasst man meist die Handelsaktivitäten zusammen, die auf dem sogenannten ersten Goldmarkt stattfinden. Man könnte es auch als Gold-Großhandel bezeichnen. Dort handeln z.B. Goldminengesellschaften und Zentralbanken, aber natürlich auch Banken und Raffineriebetriebe wie auch Münzprägestätten und Barrenhersteller. Ein großer Marktteilnehmer sind auch Zentralbanken.

Londoner Fixing am Goldmarkt

Früher hatte das sogenannte Londoner Fixing für den gesamten Goldhandel weltweit eine zentrale Bedeutung. Zu Anfangszeiten haben sich in London in einem Raum Händler mehrere Banken und Institutionen getroffen, die dabei 2x am Tag versucht haben, möglichst viele Handelsgeschäfte abzuwickeln. Der Kurs, zu dem die meisten Geschäfte abgewickelt werden konnten – und das bis zu einer bestimmten Uhrzeit – war der sogenannte Londoner Fixingkurs, der weltweit als Referenzpreis für Geschäfte über Gold genommen wurde. Häufig wurde für Gold-Geschäfte aller Art ein Preis a la Londoner Fixing plus xy Prozent vereinbart.

LBMA Goldpreis

Seit 2015 wird das Londoner Goldfixing allerdings durch den sogenannten LBMA Goldpreis ersetzt, weil immer mehr Banken aus dem Londoner Goldfixing ausgestiegen waren und Vorwürfe der Manipulation laut wurden. Diese wurden auch Gegenstand von diversen Gerichtsverhandlungen auf der ganzen Welt. Für den Goldmarkt ist seit 2015 nunmehr der LBMA Goldpreis wesentlich, der um 10.30 Uhr und 15 Uhr Londoner Zeit festgelegt wird. Wie beim Londoner Fixing früher wird der LBMA Goldpreis in US-Dollar pro Unze Gold festgelegt. In eine elektronische Auktionsplattform lassen die Marktteilnehmer dabei ihre Aufträge einfließen. International wird die Preisfeststellung am Vormittag dann LBMA gold price AM. und die am Nachmittag LBMA gold price PM genannt. Die aus dem Angelsächsischen stammende Gewichtseinheit Unze umfasst dabei 31,10 Gramm Gold.

LBMA als Referenz für den Goldmarkt

Der zweimal am Tag dort festgestellte Goldpreis ist im Prinzip eine Momentaufnahme, ein sogenannter SPOT-Preis, ein Preis von vielen tagsüber festgestellten Preisen weltweit. Er dient aber als Referenz für zahlreiche weltweite Goldgeschäfte am Goldmarkt. Auf der Webseite www.lbma.org.uk kann daher jedermann diese Goldpreise nachlesen. Der Goldpreis, der dort festgestellt wird, wird allerdings nur von einer Handvoll Banken und deren Aufträgen betrieben, per Stand Anfang 2018 waren dies:
  1. HSBC Bank
  2. ICBC Standard Bank
  3. J.P. Morgan
  4. Scotiabank
  5. UBS
Diese Banken haben einen Zusammenschluss in der London Precious Metals Clearing Limited (LPMCL) gegründet, um nach Einstellung des Londoner Fixings, an dem zuvor u.a. auch die Deutsche Bank teilgenommen hatte, auch weiterhin einen international anerkannten Referenzkurs bilden zu können.

Londoner Goldmarkt-Auktionsteilnehmer

Folgende Firmen können über eine ICE-Plattform Gold-Aufträge in die LBMA Goldpreis Auktionen einspeisen (Stand Anfang 2018):
  1. Bank of China
  2. Bank of Communications (China)
  3. Goldman Sachs
  4. HSBC Bank USA
  5. Industrial and Commercial Bank of China
  6. INTL FCStone
  7. Jane Street Global Trading
  8. JP Morgan Chase Bank, London
  9. Koch Supply and Trading LP
  10. Koch Commodities Europe Ltd
  11. Morgan Stanley
  12. Bank of Nova Scotia – Scotia Mocatta
  13. Toronto Dominion Bank

Wie wird Gold international gehandelt?

Am internationalen Goldmarkt werden zumeist sogenannte 400-Unzen-Goldbarren nach LBMA-Standard gehandelt, dies sind Barren, die rund 400 Unzen und damit über ca. 12,44 kg Feingold aufweisen und von einem LBMA-zertifizierten Hersteller stammen. Dies sind Hersteller, die sich verpflichten, bestimmte Standards einzuhalten und sich auch Audits unterwerfen, also Kontrollen der eigenen Qualitätssicherung und Produktion.

Goldpreis pro Unze im 400-Unzen-Barren

Der LBMA-Goldpreis (früheres Londoner Fixing) bezieht sich also auf EINE Unze Gold in einem gehandelten 400-Unzen-Goldbarren. Dies ist keinesfalls zu verwechseln mit verarbeitetem Gold, wie es z.B. in geprägten Goldmünzen wie dem Krügerrand oder auch kleineren Goldbarren (z.B. 100 Gramm Goldbarren o.ä.) vorkommt. Um solche Goldmünzen oder Goldbarren herzustellen, muss das Gold aus einem 400-Unzen-Barren zunächst meist verfeinert oder nochmals raffiniert werden, damit z.B. aus 995er-Gold 999er oder 999,9er Gold wird. Oder auch eine andere für die jeweilige Münze geforderte Feinheit/Legierung. Überdies muss aus dem groben, gegossenen 400-Unzen-Goldbarren zunächst ein ZAIN (eine Art dicke Goldfolie/Goldblech) gewalzt werden, um dann Rohlinge daraus auszustanzen, die dann geprägt werden. All diese Verarbeitungsschritte kosten natürlich auch Zeit und Geld. Daher ist eine Maple Leaf 1-Unzen-Goldmünze natürlich immer teurer als der rechnerische 1-Unzen-Goldpreis aus einem groben, gegossenen 400-Unzen-Goldbarren.

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Internationale Goldhandelsplätze am Goldmarkt

Der Goldmarkt kennt Montag bis Freitag international keine Pause. Wenn die Europäer aufstehen, haben die Asiaten schon einen Tag lang gehandelt, dann setzt der europäische Handel ein, der am europäischen Nachmittag in den amerikanischen Handel übergeht. Gold wird an zahlreichen Handelsplätzen weltweit gehandelt. Die wichtigsten Gold-Handelsplätze sind London, New York und Shanghai, wobei die Shanghai Gold Exchange (SGE) immer mehr an Bedeutung gewinnt und die Wichtigkeit der amerikanischen NYMEX (New York) immer mehr in den Schatten stellt. In Shanghai werden – abweichend von sonstigen Börsenplätzen – 1kg-Goldbarren gehandelt.

Goldmarkt: Immer mehr Papiergold

An den internationalen Märkten gewinnt der goldlose Goldhandel immer mehr an Bedeutung. Dabei werden Lieferansprüche auf Gold gehandelt, d.h. man verkauft im Prinzip ein Papier, welches einem das Recht einräumt, zu einem späteren Zeitpunkt dafür auch Gold zu bekommen. Dies nennen Kritiker Papiergold. Das Problem an solchem Papiergold ist, dass weltweit schon mehr Gold als Lieferanspruch verkauft worden ist, als es überhaupt Gold auf der Welt gibt. Würden also alle Leute, die auf Papier einen Anspruch auf Gold haben, dies gleichzeitig ausgeliefert bekommen haben, dürfte es ein Problem geben. Man unterscheidet daher dieses Papiergold von tatsächlich geliefertem physischem Gold. Unter Papiergold versteht man es auch, wenn z.B. die Bank einen Sammelbestand an Gold hält, an dem der Kunde einen Anteil besitzt, der zwar mengenmäßig beschrieben ist, aber nicht konkret einzelne Barren beschreibt.

Allocated und not allocated gold

Am Goldmarkt wird noch beim Gold zwischen ALLOCATED und nicht allocated unterschieden. Unter allocated gold versteht man es, wenn BESTIMMTE Goldbarren einem Besitzer zugeordnet werden, die z.B. aufgrund der Barrennummer eindeutig identifizierbar sind und ggf. auch separat gelagert werden. Ist das nicht der Fall, hat man nur Bruchteilseigentum an einer großen Menge, ohne konkret bezeichnen zu können, welcher Barren einem selber gehört. Wichtig kann dies z.B. im Falle der Insolvenz des Goldverwahrers werden: Genau zugeordnetes Gold (allocated) wird dem jeweiligen Eigentümer ausgesondert, ansonsten hat man ggf. nur einen Anspruch aus der Gesamtinsolvenzmasse andere Gläubiger auch. Solche Feinheiten sind bei der Geldanlage in Papiergold wichtig, auch beim Kauf von sogenannten Gold-ETFs.

Bedeutung der Shanghai Gold Exchange am Goldmarkt

Während an den anderen internationalen Börsen vor allen Dingen nicht-physischer Goldhandel stattfindet, also Papiergold hin- und herverkauft wird, wird in China an der Shanghai Gold Exchange (SGE) überwiegend physisches Gold in Form von tatsächlich gelieferten 1kg Goldbarren gehandelt. An einzelnen Tagen gerne auch einmal mehr als 45.000 Goldbarren a 1kg. Im April 2018 wurden beispielsweise 513 Tonnen Gold an der Shanghai Gold Exchange verkauft. Damit ist die SGE einer der wichtigsten Märkte am internationalen Goldmarkt, was den tatsächlichen physischen Goldmarkt ausmacht. In Shanghai wurde schon deutlich mehr Gold tatsächlich ausgeliefert als an anderen Börsen überhaupt auf dem Papier als Lagerbestand vorhanden ist.

Goldmarkt-unter-banken-meist-groessere-barren-als-bei-privatkunden

Wo kaufen Privatanleger ihr Gold ein?

Privatanleger können im Regelfall nicht an den großen Börsen wie der Shanghai Gold Exchange oder an der Londoner Goldpreis-Fixierung teilnehmen, weil dies nur einer begrenzten ausgewählten Teilnehmeranzahl zur Verfügung steht und dort höhere Umsätze gefordert werden, als ein Privatanleger üblicherweise generieren würde. Privatanleger bleiben daher typischerweise zwei Wege, Gold am Endverbraucher-Goldmarkt zu erwerben:
  1. Über Kreditinstitute: Hier haben sich allerdings viele Banken bereits aus dem Edelmetallhandel verabschiedet, liefern nur an eigene Kunden auf Bestellung oder zu teuren Preisen aus
  2. Über spezialisierte Edelmetallhändler, wie z.B. Anlagegold24.de

Was kostet das Gold am Goldmarkt für Endverbraucher?

Anlagegold wie Goldbarren oder klassische Anlagegoldmünzen wie Krügerrand, Maple Leaf und Co. sind i.d.R. kurz über dem reinen Goldpreis von Anlegern kaufbar, die aktuellen Preise erfahren Sie durch Klick auf die jeweilige Gattung:
  1. Krügerrand Goldmünzen
  2. Maple Leaf Goldmünzen
  3. Goldbarren 1kg
  4. Goldbarren 100g
  5. Goldbarren 1oz
Die Preise für o.a. Produkte werden mehrmals am Tag bezugnehmend auf den jeweils aktuellen Goldpreis in Euro angepasst.